Think 2030: ESG-konformes Planen & Bauen durch intelligente Datennutzung
- Wie Sie die ESG-Kriterien in Ihrem Immobilien-Controlling berücksichtigen
- ESG-Richtlinie: Herausforderung und Chance für Projektentwickler
Bei Finanzierungsentscheidungen von Bau- und Immobilienprojekten erweist sich Nachhaltigkeit als immer wichtigere Beurteilungsgröße. Ab kommenden Jahr verpflichtet die Europäische Kommission mit der ESG-Richtlinie (Environmental - Social - Governance) Marktteilnehmer sogar zur Offenlegung diverser Nachhaltigkeitskennzahlen. Das ehrliche und entscheidungsprägende Interesse von Investoren, Banken und Endkunden an nachhaltigen Projekten ist diesem Gesetz allerdings schon längst vorausgeeilt.
In diesem Gastbeitrag widmen wir uns daher folgenden Fragen:
- Welche Auswirkungen hat die ESG-Offenlegungspflicht auf Projektentwickler und Bauträger?
- Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich durch die strengere ESG-Richtlinie?
- Warum wandern klassische Nachhaltigkeitsaufgaben in die Controlling- Abteilung?
- Wie unterstützt eine moderne Controlling-Software wie Alasco bei der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben und Reporting-Pflichten?
Nachhaltigkeitskennzahlen: Vom “Nice-to-Have” zum “Must-Have”
Die Entwicklung einer Nachhaltigkeitststrategie rund um die Finanzierung von Immobilien-und Bauprojekten ist auf politischer und unternehmerischer Ebene voll im Gange. Was von Gesetzgebern zunächst als Empfehlungen ausgesprochen und von Interessensvertretungen wie der Global Reporting Initiative konkret ausgearbeitet wurde, manifestiert sich zunehmend mehr zu einem verbindlichen Fahrplan, welche Kennzahlen tatsächlich gemessen und offengelegt werden sollen.
Dennoch fällt es der Bau- und Immobilienbranche aktuell noch schwer, den Überblick zu wahren, was von ihr tatsächlich verpflichtend gefordert wird und wie das entsprechende Berichtswesen in der Praxis umgesetzt werden kann.
Nachhaltigkeitscontrolling: Eine organisationale Lernkurve
Jene Unternehmen, die sich bereits mit den ESG-Vorgaben beschäftigt haben, sind klar im Vorteil. Sie haben wichtige Erfahrungswerte gesammelt, wie relevante Kennzahlen für ein aussagekräftiges Abbild ihres Nachhaltigkeitsmanagements generiert werden können. Diese Kennzahlensysteme gilt es in Zukunft eventuell zu adaptieren, auszubauen und zu optimieren. Die Grundlage für ein ESG-konformes Planen und Bauen ist aber schon gegeben.
Was noch wesentlich wichtiger ist: Die Vorreiterunternehmen haben frühzeitig erkannt, dass der Markt eine plausible Nachhaltigkeitsbewertung von Bau-und Immobilienprojekten goutiert. Dementsprechend groß fällt ihr Interesse aus, das Nachhaltigkeitsmanagement weiter zu professionalisieren. In diesen Unternehmen kooperieren die Nachhaltigkeitsabteilungen oder -verantwortlichen immer öfter mit dem Controlling zusammen, um die Corporate Social Responsibility (CSR) seriös zu quantifizieren und eine Datengrundlage für treffsichere Entscheidungen zur Förderung der ESG-Kriterien zu schaffen.
Der inhaltliche Austausch zwischen Nachhaltigkeits- und Controlling-Experten verläuft dabei in beide Richtungen. Einerseits geben CSR-Verantwortliche vor, was sie an Zahlen brauchen und liefern können, um ihre Tätigkeit und Zielerreichungen messbar zu machen. Andererseits bekommen sie vom Controlling wertvollen Input, welche Daten verfügbar sind und wie diese für Nachhaltigkeitsthemen genutzt werden können.
ESG: Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
In der öffentlichen ESG-Debatte steht das E (Environmental) - der ökologische Aspekt - oft im Vordergrund. Allein in Deutschland ist die Bau-und Immobilienbranche für rund ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Bewusstseinsfördernde und in Folge verpflichtende Maßnahmen für einen umweltfreundlichen Gebäudesektor sind daher grundsätzlich eine positive Entwicklung.
Dennoch gilt es Nachhaltigkeit - wie bei ESG auch vorgesehen - unbedingt holistisch zu denken und zu praktizieren. Das bedeutet, dass soziale Aspekte - das S (Social) im ESG-Triumvirat - und das G (Governance), die Compliance- und Risikomanagement-Themen, gleichermaßen berücksichtigt werden müssen.
Das erfordert ein organisationales Mindset, welches über gute Positionierungen bei Nachhaltigkeitsrankings und den regelmäßigen Erwerb von Zertifikaten hinausgeht.
Von einzelnen Kennzahlen zu einem flexiblen Datenmanagement
ESG-konforme Projektentwicklungsunternehmen, die Nachhaltigkeit auch als ökonomische Chance betrachten, brauchen und nutzen eine Fülle an stets aktuellem Datenmaterial. Dabei geht es nicht nur um die Erstellung von Reportings für unterschiedliche Stakeholder-Gruppen, sondern vor allem um die laufende Optimierung des operativen Geschäfts.
Wird das ESG-Rahmenwerk ganzheitlich betrachtet, erkennt man schnell, dass das gesamte Projektmanagement am Prüfstand steht. Das ist auch abseits von Nachhaltigkeitsrichtlinien dringend notwendig: Denn nach wie vor scheitern etliche Bau- und Immobilienprojekte komplett. 60-80% der Projekte münden in Kostenüberschreitungen von bis zu 73%, eine erschreckend hohe, aber leider nicht ungewöhnliche Zahl. Die Konsequenzen sind mannigfaltig und ohne digitales Controlling nur zu erahnen. Sie reichen von Ressourcenverschwendungen, Baufehlern mit jahrelangen Spätfolgen bis hin zu zeitlichen Verzögerungen, die sich negativ auf ganze Unternehmen, Mitarbeiter und Bürger auswirken. Ganz zu schweigen vom Vertrauensverlust, der langfristige Partnerschaften behindert.
Nachhaltig orientierte Projektentwicklungsunternehmen investieren daher in intelligente Datenmanagementlösungen, um ihre Projekt-Performance auf unterschiedlichsten Ebenen zu steigern. Tatsächlich ist die Einhaltung von (zukünftigen) Compliance-Pflichten in vielen Fällen der Auslöser für einen enormen Digitalisierungsschub, der ganze Unternehmensorganisationen modernisiert und gleichzeitig die ESG-Ziele unterstützt.
Alasco: Die Zeit ist reif für digitales Kostencontrolling
Doch wie kann es überhaupt zu den beschriebenen Ineffizienzen entlang des gesamten Immobilienlebenszyklus kommen? Die größte Herausforderung sind vor allem ständig neu zusammengesetzte Projektteams - bestehend aus Architekten, Planern und ausführenden Unternehmen. Sie müssen gemeinsam im Erstanlauf komplexe Projekte bewältigen und dabei ihre eigene, hochspezialisierte Arbeit mit jener der anderen bestmöglich koordinieren. Aus heutiger Sicht erscheint das ohne digitale Infrastruktur, die einheitliche Prozesse vorgibt, und automatisch eine Qualitätssicherung vornimmt, kaum möglich. Von daher ist trotz drastischer Fehlerquoten beachtlich, was in den letzten Jahrzehnten in der Bau- und Immobilienbranche geleistet wurde.
Jetzt gilt es aber, die bestehenden digitalen Lösungen für eine effiziente, zeitmäßige Projektentwicklung zu nutzen. Eine moderne Kostencontrolling-Software wie Alasco bietet allen Projektbeteiligten mit entsprechenden Anwenderrechten unter anderem:
- Eine hohe Kostentransparenz, die in unterschiedliche Kategorien aufgeschlüsselt ist
- Ein fehlerfreies Datenmanagement als Grundlage für zahlreiche weitere Projektprozesse
- Eine flexible, multidimensionale Datenanalyse je nach Bedarfsfall und in Echtzeit
- Eine leicht nachvollziehbare Datenaufbereitung für Stakeholder-Reportings
- Eine zentrale Kommunikationsplattform für kostenrelevante Sachverhalte
- Ein stringentes, unternehmensübergreifendes Dokumentenmanagement mit Versionierungsfunktion
Digitales Kostencontrolling optimiert Kosten, reduziert Ausfallrisiken und schafft eine immens wertvolle Datenbasis für strategische Entscheidungen. Die Software automatisiert manuelle, repetitive Prozesse und schafft mehr Zeit für wertstiftende Tätigkeiten wie die Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen.
Das komplementäre Zusammenspiel von ESG-Kriterien und Kostenmanagement
Mit einem professionellen Datenmanagement können einmal festgelegte ESG-Kennzahlen in vielen Fällen auf Knopfdruck generiert werden. Aber noch wichtiger ist die Fähigkeit, individuell relevante Kennzahlen zu definieren, zu verfolgen und für konkrete Maßnahmen einer nachhaltigen Projektentwicklung zu nutzen.
Zukünftige Reporting-Standards werden den Einstieg in die Umsetzung der ESG-Regularien definitiv erleichtern. Die Vorreiter von heute bleiben aber sicher nicht bei den Minimalanforderungen des Gesetzgebers stehen. Denn worum es diesen Unternehmen tatsächlich geht, ist eine intelligente Datennutzung für optimale Projektergebnisse, und das schließt ESG-Kriterien automatisch mit ein.
Weitere ESG-Wissensressourcen
Sie wollen Ihr Wissen zu ESG-konformen Bauen und Planen weiter vertiefen? Wir beschäftigen uns mit dem Thema schon länger und haben in Zusammenarbeit mit führenden Nachhaltigkeitsexperten kompakte Wissensressourcen erstellt:
- Greenwashing oder wirklich nachhaltig? ESG-Maßnahmen in der Immobilienbranche auf Erfolg prüfen
- Klimaneutrales Bauen: Das ändert sich durch ESG
- Webinar: ESG ganzheitlich denken - Die wichtigsten Regularien für Immobilienunternehmer
Über den Autor:
Benjamin Günther ist Serial Entrepreneur, Business Angel und Speaker in der Digital Branche.
Seine erste Firma „Stylight“, eine weltweite Modesuchmaschine in 18 Ländern, verkaufte er in 2016 für € 80 mio an ProSiebenSat1. Seitdem investierte er erfolgreich in mehrere Startups, zum Beispiel Personio, das er jahrelang im Board unterstützte.
In 2018 gründete er Alasco um mit moderner Software Immobilienprojekte besser zu managen. Alasco kommt bereits bei Bauprojekten mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro zum Einsatz.
Über Alasco:
Alasco denkt Finanzprozesse neu: Die webbasierte Software digitalisiert das Finanzmanagement von Bauprojekten durch die Kombination von modernen Workflows und der digitalen Vernetzung aller Projektbeteiligten. In Alasco ist zu jeder Zeit der aktuelle Projektstatus inklusive aller notwendiger Daten und Informationen einsehbar. Indem Arbeitsprozesse automatisiert werden und alle Finanzdaten in einer zentralen Informationsquelle zur Verfügung stehen, wird die Produktivität von allen Projektbeteiligten gesteigert.
Über die REAL PropTech
Wie werden innovative Technologien die Bau- und Immobilienwirtschaft verändern? Welche grundlegenden Umwälzungen bringen neue ESG-Regulatorik und frisches Wagniskapital mit sich? Und welche Geschäftsmodelle sind wirklich zukunftsfähig?
Auf der REAL PropTech 2021, der Zukunftskonferenz unserer Branche, denken wir gemeinsam mit Euch die Bau- und Immobilienwirtschaft neu und lassen die relevanten Akteure und Entscheider zu Wort kommen. Die kleinen und die ganz großen, Neue und Bekannte – Menschen, die sich kluge Gedanken über unsere Branche 2030 machen und sie aktiv mitgestalten.
Think 2030 ist damit nicht nur das Motto der REAL PropTech in diesem Jahr, sondern vor allem eine Einladung an Euch alle, mitzumachen und dabei zu sein!
Über blackprint
Mit Leidenschaft streben wir nach einer digitalen, nachhaltigen, nutzerorientierten und zukunftsfähigen Bau- & Immobilienbranche. Wir vernetzen und befähigen die Macher von heute & morgen, bieten Sichtbarkeit für Lösungen und Anbieter, vermitteln Wissen, bringen Angebot und Nachfrage zusammen, beraten und setzen aktiv Impulse zur Zukunftsfähigkeit von Unternehmen in der Bau- und Immobilienwirtschaft.
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Eure Ansprechpartnerin:
Sarah Maria Schlesinger
Managing Director
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