Smart kooperieren: Erfolgreiche Transformation mit Proptechs by Aareal Bank AG
Kooperationen mit Proptechs sind in der Immobilienwirtschaft heiß begehrt. Ob als Antrieb für den eigenen Digitalisierungsprozess, Innovationsbringer oder Verjüngungskur – die Gründe sind vielfältig. Genauso zahlreich sind die Stolpersteine, die Kooperationen ausbremsen oder Investitionen zum Scheitern bringen können. Wir haben als Unternehmen in der Zusammenarbeit mit Start-ups selbst wichtige Lektionen gelernt, die uns heute dabei helfen, diese Kooperationen zum Erfolg zu führen.
Wer wir sind und wo wir hinwollen
Jünger, beweglicher und ein bisschen mehr sexy, auf jeden Fall aber besser gerüstet für die eigene digitale Transformation – das mag das Wunschdenken in manch einem etablierten Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft sein. Proptechs sind in der Branche seit Jahren allgegenwärtig. Heute ist man im Business angekommen und man trifft sich auf halber Strecke zwischen Hype und Alltag – und sucht die Kooperation.Das ist auch der Ansatz, den wir für unser Start-up-Programm gewählt haben: Vernetzung, Kooperation und Voneinander-Lernen. Denn Proptechs können Teil unserer Wertschöpfungskette werden und eine wertvolle Ergänzung unseres Leistungsportfolios bieten.Und wie in jeder guten Beziehung: Es geht nicht ohne eine gute Portion Selbstkenntnis. Wenn sich die Arbeits- und Denkgewohnheiten unterschiedlicher Unternehmenskulturen erfolgreich ergänzen sollen, müssen klare Zielsetzungen definiert werden. Dafür lohnt der Blick auf die eigenen Kompetenzen: Was können wir leisten und bei welchen Digitalisierungsthemen lohnt der Impuls von außen?Mit Start-ups kooperieren heißt schließlich nicht nur, von ihren Lösungen profitieren zu wollen. Für eine erfolgreiche Kooperation braucht es die Balance des Gebens und Nehmens. Etablierte Unternehmen müssen für sich klären, wie viel Veränderung und anderes Arbeiten sie im Alltag an den Berührungspunkten mit der Start-up-Welt aushalten.
Wer passt zu uns?
Was soll es denn nun sein? Die Virtual-Reality-Simulation für Projektentwickler? Der Algorithmus für die Immobilienbewertung oder die Simulation von Energieverbrauchsdaten? 385 Proptech-Unternehmen zählte die DACH-Region[1] im März 2020, für Europa[2] waren es im Juli 2019 insgesamt 2899 Unternehmen.Das Matchmaking ist entscheidend. Um hier die richtige Wahl treffen zu können, muss geklärt sein, aus welchem Bereich der Kooperationspartner stammen soll, welche Branchenkenntnis wir benötigen.Also: klare Struktur statt rosaroter Brille beim Matchmaking. Und ein paar grundlegende Fragen, die jedes Unternehmen für sich beantworten sollte: Bei welchen Themen brauchen wir Unterstützung? Überblicken wir, welche Proptech-Lösungen es am internationalen Markt gibt? Können wir diese Lösungen dann einem für uns relevanten immobilienwirtschaftlichen Prozess zuordnen?Ist das Feld eingegrenzt, folgt eine weitere wesentliche Richtungsentscheidung: Wie weit wollen wir gehen in der Kooperation?
Was geht mit wem?
Für die Kooperation mit Start-ups gibt es nicht die eine Form. Entscheidend ist, vorab zu definieren, wie weit das Engagement gehen soll und an welchem Punkt man wie tief in das Start-up involviert werden will.Für die Aareal Bank Gruppe hat sich ein Start-up-Programm bewährt, in dem wir eine Reihe von Fördermaßnahmen bündeln, um Start-ups zu unterstützen. Das ermöglicht uns ein Engagement in unterschiedlichen Formaten und eröffnet strategische Experimentierräume genauso wie klare Zielsetzungen in engerer Kooperation mit einzelnen Start-ups.Accelerator-ProgrammeInnovationen beschleunigen: Acceleratoren sind Förderprogramme, die Gründer über mehrere Monate hinweg begleiten und ihnen den Raum und die Mittel geben, sich auf die Feinheiten ihres Geschäftsmodells zu konzentrieren. Unternehmen, die sich in einem Accelerator engagieren, investieren Expertise in der Rolle des Förderers und Mentors.Über unsere Tochtergesellschaft Aareon engagieren wir uns beispielsweise im „blackprint Proptech Booster“, um so die Digitalisierung der Immobilienbranche voranzubringen. Seit 2018 sind wir Partner des größten Start-up-Accelerators „Plug and Play“ und als Gründungsmitglied an der Innovationsplattform „Fintech Europe“ mit Sitz in Frankfurt beteiligt.Der Vorteil dieser Form des Mentoring: Wir sind nahe dran an den interessantesten Start-ups und somit mit dem Finger am Innovationspuls. Das ist eine gute Basis, um langfristig Kooperationen und strategische Beteiligungen aufzubauen.KooperationenInnovationen in die Praxis: Der Einsatz bereits getesteter Start-up-Lösungen ist ein sicherer Weg, Innovationen im eigenen Unternehmen einzubinden und gleichzeitig Start-ups zu unterstützen. Der direkte Draht zu einzelnen Start-ups über den Einsatz ihrer Produktlösungen ist zudem ein Türöffner, um auch in der Weiterentwicklung von Ideen zu kooperieren. Was uns bei der Aareal Bank dabei besonders interessiert, sind Lösungen, die an den Schnittstellen zu unseren Kunden liegen. Die Innovationskraft der Start-ups bildet hier die ideale Ergänzung zu unserer Branchenexpertise, um gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.Strategische BeteiligungenKein Innovationsshoppingsondern klare Zielsetzungen bringen strategische Beteiligungen zum Erfolg. Wir sind seit 2019 an „PropTech1 Ventures“ beteiligt. Der Venture-Capital-Fonds ist auf europäische Start-ups aus der Immobilienbranche spezialisiert und gibt uns die Möglichkeit, uns an zehn bis fünfzehn technikaffinen Start-ups zu beteiligen, die für die Erweiterung unseres Geschäftsfeldes interessant sind.Neben der indirekten Beteiligung über den Fonds suchen wir aber auch immer wieder die direkte Beteiligung an Start-ups. Die direkte Beteiligung an Unternehmen ist ein Gewinn für die jungen Gründer, aber stärkt auch unsere eigene digitale Transformation als Unternehmen.Eigene Start-upsWarum nicht Gründer werden? Mit unserer Tochtergesellschaft Aareon haben wir deshalb 2018 eine neue Struktur geschaffen, die es erlaubt, Innovationsthemen zu identifizieren und eigene, neue Geschäftsideen im Markt zu erproben: Ampolon Ventures. Die eigenständige Gesellschaft ist in die Proptech-Szene integriert, um mit motivierten Gründern neue Produkte und Services zu entwickeln und zu testen. Das ist eine solide Form der Gründung, die engagierten Gründergeist mit einem etablierten Netzwerk und Branchenexpertise verbindet.
Kultur– Hier gibt es etwas zu lernen und etwas zu lehren
Eine gemeinsame Sprache und ein Verständnis für Kulturunterschiede sind entscheidend für die erfolgreiche Kooperation. Denn so passend eine Lösung für das eigene Unternehmen zu sein scheint, es muss ein Rahmen für die Zusammenarbeit geschaffen werden. Unterschiede zu erkennen und zu überwinden ist entscheidend.Fragt man Proptech-Start-ups, wo es in der Kooperation mit etablierten Unternehmen hakt, nennen diese meist die langwierigen Entscheidungsprozesse in Unternehmen und Themen wie Regulierungen, IT-Sicherheit und Dokumentationspflichten als Stolpersteine. Für agile Start-ups wo die Fähigkeit des Prototyping und ein Maß an Improvisation entscheidender sind als etablierte Strukturen , können diese meist starren Unternehmensprozesse zum Hindernislauf, zur Bremse werden.Um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu schaffen, müssen offenere Prozesse und teilweise flachere Hierarchien geschaffen werden. Das fällt vielen etablierten Unternehmen schwer. Hier kann man frühzeitig die Kooperationsbereitschaft stärken und etwa in gemeinsamen Workshops Agilität lernen und neue Tools für die Zusammenarbeit testen. Ermöglicht man dieses langsame Miteinander-Wachsen, stehen die Chancen gut, dass Kooperation statt Verhinderungsmentalität die Beziehung prägt.
Mutig sein und den Austausch suchen
Wer nun den Kontakt zur Proptech-Szene sucht und gerne einmal einen Blick in diese doch andere Welt werfen möchte, dem bieten sich viele Möglichkeiten. Veranstaltungen bieten immer wieder gute Möglichkeiten um Proptech-Luft zu schnuppern. Wer vorab aber noch tiefer einsteigen möchte, kann sich gerne an mich oder Kollegen aus anderen Start-up-Programmen wenden, um ein bisschen mehr darüber zu erfahren, wie sich Kooperationen mit Start-ups gestalten.[1] Nikolai Roth, „Berlin ist die PropTech-Hochburg Deutschlands – PropTech-Übersicht März 2020“,[2] PropTech House, „Demystifying PropTech – a complete overview of the European PropTech ecosystem“, Juli 2019,Du suchst Impulse zur zukünftigen Ausrichtungen Deines Verantwortungsbereichs? Oder neue Umsatzmöglichkeiten?Profitiere vom Netzwerken, gezielten PropTech Scouting oder aktiven Digitalisierungs-Begleitung bei blackprint Booster!Mehr von den Experten für die digitale Immobilienbranche:
Alexander Ubach-Utermöhl Sarah Maria SchlesingerManaging Director Managing Directorauu@blackprintbooster.vcsas@blackprintbooster.vc