NEW WORK – NEW RULES? by Roomhero GmbH

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Jede Revolution hat ein Gesicht – New Work sogar sehr viele: zum Beispiel Activity Based Working, Crowdworking und Agiles ArbeitenZweifellos haben Internet, Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen den hierarchischen Leistungssystemen der letzten Jahrzehnte immer mehr Grenzen gesetzt. Die Coronakrise hat die Arbeitswelt nun mit regelmäßigem Home Office weiter aufgebrochen. Für die Weiterentwicklung braucht es neue Ansätze wie den der Kreativökonomie von New Work. Und nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die Büros müssen neu gedacht werden.Die Coronakrise hat die Welt dazu gezwungen, stillzustehen, Abstand zu nehmen (auch im übertragenen Sinne) und den Status Quo zu reflektieren. Das hat vor allem die Arbeitswelt getroffen: Laut einer Umfrage der ifo setzten im April 2020 ungefähr 75 % der deutschen Unternehmen auf Home Office, um die Krise zu meistern. Leerstehende Büros, virtuelle Teams und eine Blitz-Digitalisierung waren für viele Firmen die Folge. Und der Trend wächst sich langsam zur „Neuen Normalität“ aus: Das bayerische Forschungsinstitut für digitale Transformation (bidt) stellte fest, dass 68 % der Arbeitnehmer sich nach der Krise mehr Home Office wünschen als zuvor. Sollte der Arbeitsalltag wirklich dauerhaft mobiler, fragmentierter und virtueller werden, ist die Mitarbeiterbindung umso wichtiger. Es ist Zeit, Arbeitskonzepte neu zu denken.Liberté, Égalité... Mobilité?Viele Schreibtische sind schon weg, selbst in Unternehmen mit eher konservativem Ruf sieht es aus wie in einem Start-up aus dem Silicon Valley und statt Geschäftsführern oder Abteilungsleitern bestimmen immer mehr Scrum-Master das Tagesgeschäft. Die Rede ist natürlich von New Work. Das sozialökonomische Gedankenwerk des Philosophen Frithjof Bergmann hat großes Umschwungspotenzial: Fast wie im Frankreich des 18. Jahrhunderts negiert es Hierarchien und steht für maximale Gestaltungsfreiheit. Im Gegenzug verspricht New Work unbegrenzte kreative Potenziale, die sich ganz im Sinne des Arbeitgebers entfalten sollen.Unternehmen stehen auf zwei Positionen unter starkem Veränderungsdruck: Einerseits gegenüber ihren Kunden, die immer schneller noch individuellere Produkte verlangen. Andererseits gegenüber Mitarbeitern oder Job-Kandidaten, die nicht mehr Anweisung für Anweisung erfüllen möchten, sondern sich frei in ihrem Arbeitsumfeld ausleben wollen. Um beiden gerecht zu werden, müssen Unternehmen ihre Strukturen komplett umbauen.Allerdings gestaltet sich das schwierig ohne Bedienungsanleitung oder Vorbilder aus der ersten Konzernreihe. Mit vielen Global Playern gibt es die Vorbilder längst und mit New Work, dem Agilen Manifest und dutzenden Scrum Frameworks liegen auch schon Manuals bereit. Mit diesen Werkzeugen könnten reaktionsschnellere und flexiblere Unternehmen entstehen, in denen zufriedenere und produktivere Menschen arbeiten – sogar remote. Attraktivität ist das Stichwort: Attraktivität für Kunden in den Märkten und Attraktivität für die besten Köpfe im Recruiting. Wie kann das praktisch aussehen?New Work konkret: Activity Based Working (ABW)Der Niederländer Erik Veldhoen machte sich Anfang der 90er-Jahre daran, den passenden Workspace zu den Grundideen von New Work zu entwickeln. Dabei entsorgte er kleine Büroräume und verschachtelte Abteilungen. An ihre Stelle setzte er eine weitläufige Office-Landschaft, in der sich Mitarbeiter passend zur neuen Handlungsfreiheit genauso ungezwungen bewegen können. Sie erledigen ihre Aufgaben an den Plätzen, die sich am besten dafür eignen und die gerade frei sind. Im ganzen Büro finden sie alles, was sie zum Arbeiten brauchen und gestalten sich daraus temporäre Arbeitsplätze. Mitarbeiter müssen sich nun nicht mehr in das Arbeitsumfeld fügen. Es entsteht dynamisch um sie herum. Ein Konzept, das gerade bei großer Fluktuation in der Anwesenheit vor Ort bestens geeignet ist.Genauso dynamisch kann der Arbeitsplatz durch das ganze Unternehmen wandern. So lernen sich die Mitarbeiter besser kennen und arbeiten öfters zusammen. Sie bilden spontan kleine bis große Teams, die sich mit ihren individuellen Fähigkeiten zu kompetenten Schwärmen ergänzen. Die Zusammenarbeit intensiviert sich, lockert sich andererseits auf und durchbricht alte, mitunter hemmende Strukturen.So sehen die passenden Büroflächen dazu aus: Statt spartanischer Schreibtische stehen immer mehr gemütliche Lounge-Möbel oder Sitzsäcke im Office. Die Kaffeebar ist Schauplatz spontaner Meetings, Terrassen, Balkone und Grünflächen verwandeln sich zu Outdoor Workspaces oder Plätzen für Entspannung und Kommunikation. Mittendrin bleibt immer noch Platz für den Kickertisch, eine Tischtennisplatte oder andere beliebte Freizeit-Accessoires. Dazu wedeln ein paar Bürohunde freudig mit dem Schwanz, wenn sie Frauchen oder Herrchen den ganzen Tag begleiten können. Solche Details trennen Activity Based Working klar vom einfachen Open Office ab. Denn für den Produktivitätsgewinn reicht es nicht, einfach nur ein Großraumbüro zu eröffnen. Entscheidend ist die aktivitätszentrierte und interaktionsfördernde Gestaltung plus Wellness-Faktor. So haben selbst Mitarbeiter, die den Großteil ihrer Arbeitszeit im Home Office verbringen, einen attraktiven Bürohafen, in den sie zurückkehren können, fühlen sich wertgeschätzt und bewahren ihre Verbindung zum Unternehmen.„Das ist das Einzige, mit dem ich als Unternehmer jemals zufrieden war“, so der legendäre Marketer Jay Chiat – Erfinder der Apple-1984-Kampagne. Er hatte Activity Based Working Mitte der 90er-Jahre in seiner Agentur eingeführt. Trotz des prominenten Testimonials blieb ABW noch für einige Jahre eine Randerscheinung in der Business-Welt. Erst als im neuen Jahrtausend die Big Techs einstiegen, brach der Bann. Für die Millennials, die nun verstärkt auf den Arbeitsmarkt drängten, war das Konzept wie gemacht, erfüllte es doch alle Wünsche nach freien, unkonventionellen Arbeitsmodellen: eben New Work.„Besser“ schreibt man jetzt „agil“New Work und ABW vertragen keine alten Unternehmensstrukturen oder -hierarchien und konventionelles Top-down Management. Die neuen Freiheiten verlangen nach anderen Arbeitsmodellen: Agiles Arbeiten zeigt eine mögliche Umsetzung.Es überträgt die Flexibilität der Arbeitsplätze aus dem Activity Based Working auf die eigentliche Arbeit. Verantwortung und Entscheidungen wandern vermehrt vom Management zu Mitarbeitern und Teams. Aus Top-down wird Bottom-up, denn die Basis kennt Probleme und Möglichkeiten oft besser als die Unternehmensführung. Von dort kommen nun weniger Anweisungen, dafür mehr Motivation für die Mitarbeiter, sich aus ihren Komfortzonen herauszubewegen und sich voll in das neue Arbeitsmodell einzubringen. Führungskräfte verantworten jetzt weniger das Tagesgeschäft. Dies obliegt einzelnen Teams, genau wie die Hauptkontrolle der Arbeitsergebnisse. Dazu baut die Unternehmensführung nur Leitplanken auf und setzt übergeordnete Unternehmensziele.Agil arbeiten, schneller reagierenAgiles Arbeiten erhöht die Unternehmensflexibilität nachhaltig. Kunden und Märkte verlangen schon lange nach dieser Flexibilität und nach schnelleren Reaktionen auf ihre Anforderungen. Ganze Frameworks wie Scrum oder Kanban und unzählige Variationen davon unterstützen bei der Anwendung agiler Arbeitsmethoden. Sie stammen nahezu alle aus dem IT-Bereich, wo das Agile Arbeiten spätestens seit der Jahrtausendwende zum Standard zählt.Die Methodik hat inzwischen auch andere Branchen erobert: Prominente Großkonzerne wie Adidas arbeiten seit Jahren agil, um ihre Geschäftsmodelle auf maximale Kundenorientierung und hohe Reaktionsgeschwindigkeiten zu trimmen. Zeitgleich bauen sie die passenden Büros, etwa die Adidas-Arena: ein Showroom für Activity Based Working und den neuen Arbeitsalltag mit New Work. Die Welt verändert sich, durch die Coronakrise noch rasanter als zuvor. Eine große Herausforderung für Arbeitskonzepte und Büros – aber auch eine große Chance.Du suchst Impulse zur zukünftigen Ausrichtungen Deines Verantwortungsbereichs? Oder neue Umsatzmöglichkeiten?Profitiere vom Netzwerken, gezielten PropTech Scouting oder aktiven Digitalisierungs-Begleitung bei blackprint Booster!Mehr von den Experten für die digitale Immobilienbranche:

Alexander Ubach-Utermöhl Sarah Maria SchlesingerManaging Director Managing Directorauu@blackprintbooster.vcsas@blackprintbooster.vc

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