Green Living als Konzept in Quartieren - die Energiewelt von morgen

Geschrieben von
Janina
Oehm
Veröffentlicht am
Sep 25, 2023

Green Living als Konzept in Quartieren - die Energiewelt von morgen

Der Klimawandel stellt für die Immobilienbranche eine bedeutende Aufgabe dar, da der Gebäudesektor maßgeblich zur Verfehlung derCO2-Emissionsziele in Deutschland beiträgt. Gleichzeitig kämpfen viele Städte mit dem Mangel an Wohnraum, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Der Anstieg der Mietpreise in diesem Jahr ist drastisch und verschärft die Lage- beispielsweise in Berlin um 15% auf ganze 12,6 Euro pro Quadratmeter, Tendenzsteigend (Quelle: Immoscout24 und Immowelt).

Wie können wir diese Herausforderungen gleichzeitig angehen und nachhaltige, lebenswerte Quartiere schaffen? Das Konzept des „GreenLiving Quartiers“ rückt dabei immer stärker in den Fokus. Es bietet nicht nur Antworten auf die drängenden Probleme des Klimawandels, sondern auch auf die aktuellen Ursachen für den knappen wie auch teurer werdenden Wohnraum.

Die Ziele dieses Konzeptes sind einfach gesetzt: Wohnen soll zukunftsorientiert, umweltschonend und sozial sein.


Dieser Blogeintrag stellt dar, was Green Living im europäischen Raum beinhaltet(1), welche Vorteile Green Living mit sich bringt (2), wie die Umsetzung der Ziele nach den ESG-Kriterien erfolgt (3) und erklärt anschließend, wo wir von ROCKETHOME bei der Umsetzung dieser Anforderungen ansetzen (4).

1. Wie funktioniert Green Living?

Als gute Benchmarks dienen bereits geplante und umgesetzte Quartiersprojekte wie die Seestadt in Wien oder Kreuzfeld in Köln. Diese Wohnviertel zeichnen sich durch ihre grüne, nachhaltige und inklusive Ausrichtung aus.

In solchen gemischten Quartieren werden fortschrittliche Technologieneingesetzt, um regenerative Energien effektiv zu nutzen. Von der Installation von Wärmepumpen und ihrer digitalen Verwaltung bis hin zur Implementierung von Energiespeichern, E-Ladestationen und dem Einsatz von Quartiers-Apps ist alles vorhanden. Durch intelligentes Energiemanagement im Quartier wird ein Gleichgewicht zwischen Wärme-, Kälte- und Strombedarf geschaffen, welches Angebot und Nachfrage ausgleicht und Nutzer:innen eine Rückmeldung gibt. Auch der klassische Autoverkehr wird reduziert, was durch viele Radwege, Fußgängerwege und Parkplätze zum Abstellen der Autos am Anfang des Quartiersermöglicht wird.

Die Hauptkomponenten in Green Living Quartieren sind:

1.      Regenerative Energien unter Einsatz von Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen/Wärmelösungen oder E-Ladestationen

2.     Sektorübergreifendes Energiemanagement mit effektiven Spareffekten in der Betriebsphase der Immobilien

3.     Nachhaltiges Mobilitätskonzept und smarte Anwendungen im Gebäude

4.     Digitale Interaktion mit Mieter:innen, Besucher:innen und Dienstleistenden

5.     Soziale Ankerpunkte & Daseinsvorsorge im Quartier

6.     Angebot von Dienstleistungen und Services vor Ort (Quartiershelfer, Events, Lieferdienste, Beratungs- und Buchungsdienste, digitale Innenstadt, …)

7.      Quartiersplattform zur ganzheitlichen Administration aller Geräte, Nutzer:innen und Daten

2. Welche Vorteile bringt Green Living?

Vorteile für Verwalter:innen, Eigentümer:innen und Vermieter:innen:

●       Attraktivität durch den Umweltaspekt: Green-Living-Quartiere sind auch für Käufer- und Mieter:innen attraktiv, die nach nachhaltigen Wohnlösungen suchen, wodurch eine größere Zielgruppe angesprochen wird und die Nachfrage nach ihren Immobiliengesteigert wird.

●       Wertsteigerung der Immobilien: Green-Living-Quartiere haben in der Regel eine höhere Wertsteigerung, da sie den aktuellen Trends und Anforderungen des Marktes entsprechen.

●       Kosteneinsparungen durch Energieeffizienz: Durch den Einsatz von energieeffizienten Technologien und erneuerbaren Energiequellen können Vermieter:innen langfristig betrachtet erhebliche Kosteneinsparungen erzielen. Die Energiekosten werden reduziert, da die Gebäude weniger Energie verbrauchen und selbst Energie erzeugen können.

●       Geringere Instandhaltungskosten: Nachhaltige Baumaterialien und smarte Technologien sind oft langlebiger und erfordern weniger Wartung. Dies führt zu geringeren Instandhaltungskosten für Vermieter:innen und Verwalter:innen, da Reparaturen und Ersatzinvestitionen seltener erforderlich sind.

●       Förderung der Mieter:innenbindung: Nachhaltige Wohnviertel bieten den Mieter:innen ein attraktives und gesundes Wohnumfeld. Durch die Bereitstellung von nachhaltigen Infrastrukturen und Gemeinschaftseinrichtungen, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bewohner:innen verbessern, können Vermieter:innen die Mieter:innenbindung erhöhen.

Auch für Gemeinden und die Politik bietet Green Living viele Vorteile:

●       Erreichung von Klimaschutzzielen: Green-Living-Quartiere leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung von nationalen und internationalen Klimaschutzzielen. Durch die Förderung nachhaltiger Wohnviertel können Politik und Gemeinden ihren Verpflichtungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels gerecht werden.

●       Schaffen von Arbeitsplätzen: Die Entwicklung von Green-Living-Quartieren schafft Arbeitsplätze und trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Die Umsetzung nachhaltiger Bauprojekte erfordert Fachkräfte in den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, erneuerbare Energien und Bauwesen, was zu Beschäftigungsmöglichkeiten und lokalem Wirtschaftswachstum führt.

●       Attraktivität für Investor:innen und Unternehmen: Green-Living-Quartiere schaffen ein attraktives Umfeld für Investor:innen und Unternehmen. Nachhaltige Wohnviertel ziehen Unternehmen an, die in den Bereichen erneuerbare Energien, energieeffiziente Technologien und nachhaltige Dienstleistungen tätig sind.

●       Förderung der lokalen Infrastruktur: Die Entwicklung von Green-Living-Quartieren erfordert in der Regel eine verbesserte Infrastruktur, wie z.B. den Ausbau desöffentlichen Nahverkehrs, den Bau von Fahrradwegen und die Schaffung von Grünflächen. Dies führt zu einer Stärkung der lokalen Infrastruktur und zur Verbesserung der Lebensqualität in der gesamten Gemeinde.

●       Vorreiterrolle und Vorbildfunktion: Durch die Förderung von Green-Living-Quartieren können Politik und Gemeinden eine Vorreiterrolle einnehmen und als Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung und umweltbewusstes Handeln dienen. Dies kann andere Gemeinden und Städte inspirieren und ermutigen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.

3. Die ESG-Kriterien als Leuchtturm

Die ESG-Kriterien haben sich in der Breite als Zielgrößen für die Unternehmen etabliert, anhand die Nachhaltigkeit von Projekten in der Entstehungs- und Betriebsphase gemessen wird.

Environmental:

Green-Living-Quartiere tragen zur Reduzierung desökologischen Fußabdrucks bei, da sie auf erneuerbare Energien setzen, Ressourcen effizient nutzen und Abfall reduzieren. Der Energieverbrauch solldurch Transparenz gesenkt werden, während der Eigenbedarf durch Photovoltaik-Anlagen gedeckt werden soll. Moderne Architekturen mit nachhaltigen Materialien und effizientem Aufbau sollen angewendet werden. Zusätzlich sollen Immobilien digitalisiert werden und smarte Funktionen für die Verwaltung von E-Ladestationen und Photovoltaik-Anlagen eingeführt werden. Dadurch kann der Energie- und Wasserverbrauch automatisiert und effektivgesenkt werden.

Social:

Gemischte Quartiere sollen Vielfalt fördern und ermöglichen, dass Arbeit, Wohnen, Einkaufen und Lifestyle vereint werden, um lange Fahrten mit dem Auto durch kurze Fußwege zu ersetzen. Somit wird Bewohner:innen eine gesunde und nachhaltige Wohnumgebung geboten, was zu einer Verbesserung ihrer Lebensqualität führt. Außerdem sollen Immobilienlangfristiger und vielseitiger genutzt werden und das Angebot unterschiedlicher Wohnungen und Einfamilienhäuser soll möglichst jeden, unabhängig von zum Beispiel Altersgruppen oder Einkommen, in das Quartier integrieren. Die Kommunikation und Vernetzung soll durch Gemeinschaftsplattformen vereinfacht werden, welche soziale Interaktionen stärken.

Governance:

Um die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen zu fördern, ist unter anderem die Weiterentwicklung von E-Mobilität relevant. Auch die Unterstützung von Fahrrädern, Bike-Sharing sowie Tiefgaragen für Fahrräder ist hierbei von Vorteil. Ein wichtiger Aspekt für diesen Unterpunkt ist auch die neue Energieeffizienz-Richtlinie (EED), welcher nachhaltige Neubauten entsprechen müssen, um den Energieverbrauch transparenter und somit effizienter zu gestalten. Green-Living-Quartiere können auch dazu beitragen, Umwelt- und Klimarisiken zu mindern, indem sie auf nachhaltige Infrastrukturen setzen und auf den Schutz natürlicher Ressourcen achten. Dadurch wird das Risiko von Umweltverstößen, rechtlichen Problemen und finanziellen Verlusten verringert.

4. Zukunftssichere Immobilien mit ROCKETHOME

Für uns ist klar: Zukunftsfähige Quartiere benötigen neben dem physischen Grundgerüst „Immobilie“ weitere Komponenten, die wir aus einer Plattformsicht strukturiert haben: Den „Climate“, „Digital“ & „Social Layer“. Immobilien sind zukunftssicher, wenn…

●       ...der Energieverbrauch und der Verbrauch von CO2 verringert werden.

●       ...Gebäude digitaler und damit komfortabler, sicherer und altersgerechter werden.

●       ...Betriebs- und Nebenkosten für die Mieter:innen, Vermieter:innen und Eigentümer:innen gesenkt werden.

Auf Basis unserer Quartiersplattform für Immobilienprodukte können wir die benötigen Leistungen für Ihr Projekt im Neubau oder der Modernisierung liefern:

Climate Layer

●       Energietransparenz: EED-konforme Visualisierung, Smart Meter Visualisierung, Kostenübersicht

●       Ladeinfrastruktur: Ladebox steuern, Verbrauchsanzeige, Kostenübersicht

●       Photovoltaik& Speicher: Visualisierung der Erzeugung, Einspeisung und Netzbezug, Energiefluss

●       Wärmelösungen: EED-Visualisierung, Energieflüsse

●       Klimalösungen: Steuerung von Klimageräten, Automatisierung und Optimierung des Raumklimas

●       Energie-Management-Optimierung: HEMS-Systeme, Energiemanagement in Quartieren, Dynamische Tarife

Digital Layer

●       Smart Access: Digitale Zugangslösungen, Kurzzeitzugänge für zum Beispiel Handwerker:innen etc., Zugangsverwaltung

●       Smart Heating: Heizungssteuerung und Automatisierung, Einrichtung von Heizungsmodi und Energieeinsparung

●       Leckage: Erkennung von (Mikro-) Leckagen und Alarmierung

●       Smart Home: Steuerung und Automation von Beschattung und Beleuchtung

●       Gebäude-Sensorik: Raumklimamonitoring, Security-Lösungen und Alarme

●       Nahfeldmobilität: Einbindung Car- / Bikesharing, Buchung und Nutzung per App

Social Layer

●       Kundenservice-Tools: Nachrichten, Formulare, Dokumente, Marktplatz

●       Verwaltungstools: Gebäudeübersicht, Berechtigungsverwaltung

●       E-Commerce-Tools zur Schaffung von Erlebnis- und Shoppingwelten

●       Einbindung und Steuerung von IoT-Modulen: Energie und Gebäudetechnik

●       Service-Plugins: Marketing-Automation, Energievisualisierungen

Die Revolution im Gebäude hat jetzt begonnen. Unser Ziel ist es, die neuen Komponenten miteinander zu vernetzen, damit wir unsere Zukunft klimaschonender, gerechter und damit einfacher gestalten können.

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Janina
Oehm
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ROCKETHOME

UnserZiel ist es, die Digitalisierung von Immobilien, Quartieren und Städten imRahmen der Energiewende aktiv mitzugestalten. Die Partner vereinen Kompetenzenaus den Bereichen Erneuerbare Energien, IoT-Service-Entwicklung und urbanerMobilität. So entstehen für Akteure der Immobilienwirtschaft Lösungen, dienachhaltiges und klimabewusstes Wohnen ermöglichen.

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