5 Fragen an Helko Wieduwilt

Geschrieben von
Helko
Wieduwilt
Veröffentlicht am
Feb 3, 2023

Was schätzt du (am meisten) an deinem Unternehmen?

Ich kann auf ein Unternehmen zurückblicken, das eine 40-jährige Erfolgshistorie vorweist. Den ISD zeichnen insbesondere Stabilität, Zuverlässigkeit, pragmatische Lösungen und Kundennähe aus. Das schätze ich besonders.

Mein Unternehmen stellt sich immer neuen Herausforderungen und meistert die Anforderungen aus der Branche, der Wirtschaft und der Politik, so beispielsweise auch der Digitalisierung. Bei vielen Themen gilt: lieber 80 Prozent umsetzen, als 110 Prozent zu wollen.

Welche 3 Ereignisse oder Begegnungen im letzten Jahr haben dich am meisten beeinflusst und warum?

Die COVID-19-Pandemie ist eines der Ereignisse, die uns und so ziemlich alle Branchenteilnehmer beeinflusst hat. Wir haben dabei allerdings gekonnt gezeigt, dass wir auch auf diese gravierende Veränderung sehr professionell und souverän reagieren können. Wir haben uns angepasst und konnten positive Jahresergebnisse vorweisen.

Ein hohes Veränderungs- und Anpassungspotential haben zudem vorherrschende Zukunftsthemen wie die Anforderungen an ein umweltbewussteres Handeln. Für mehr Nachhaltigkeit und die Zielsetzungen für einen optimalen CO²-Abdruck wird die Branche von noch unausgereiften Ideenansätzen ins Tun kommen müssen. Dazu fehlt es allerdings an praktikablen Lösungsansätzen.

So wie das Thema E-Mobilität. Als Unternehmen sind wir gewillt der E-Mobilität eine aktive Chance zu geben. Aktuell stehen wir jedoch noch vor großen Herausforderungen, die gelöst werden müssen, damit wir unsere Geschäftsprozesse gewährleisten können. Um die Idee von E-Mobilität am Leben zu lassen, müssen sich die Rahmenbedingungen verbessern. Aber die Technologie entwickelt sich stetig weiter und das gibt Hoffnung.

Welches sind die 3 größten Herausforderungen, die du in unserer Branche erlebst?

Eines der Herausforderungen, die sich der FM-Markt stellen muss, ist der stagnierende Wohnungsbau und damit verbunden die Spannungen im Wohnumfeld mit Mietern, Vermietern und Investoren.

Wir sehen ebenfalls, dass sich das „Mittelfeld“ der FM-Unternehmen auflöst und dieser Trend stetig anhält. Das bedeutet, dass die großen Player im Bereich Facility Services immer größer werden. Für uns ist das definitiv eine Chance. Viele Kunden sind nicht auf der Suche nach Einheitsangeboten mit langen Entscheidungs- und Umsetzungswegen. Sie sind auf der Suche nach dynamischen Dienstleistern, die schnell, zielgerichtet und bedarfsorientiert agieren.

Weiter stellt ESG die Gesamtbranche vor neue Herausforderungen. Das Facility Management kann einen Beitrag dazu leisten und das muss auch die Aufgabe sein. Jedoch müssen Eigentümer und Investoren hierfür die Ausgangssituation schaffen, um dem Sinn des ESG nachhaltig Rechnung zu tragen.

Einen Tag lang hast du die Macht über unseren Sektor und kannst alle Hebel in Bewegung setzen, um eine für euch „perfekte Bau- und Immobilienbranche“ zu gestalten. Welche 3 Veränderungen würdest du sofort umsetzen, warum und mit welchem Ziel?

Ein Hebel für mich, um als „König von Deutschland“ die perfekte Bau- und Immobilienbranche mitzugestalten, wäre der Ausbau von Mehrgenerationenkonzepten. Das Leben untereinander würde erfüllender und einfacher werden und viele Probleme lösen. Durch eine Kooperation gäbe es in den Quartieren und Stadtgebieten ein gemeinsames Verständnis für die Bedürfnisse von Jung und Alt.

Außerdem würde ich den „Behördenwust“ massiv eindämmen bzw. verschlanken, damit zum Beispiel Projekte und Baumaßnahmen schneller umgesetzt werden können.

Es gäbe bei mir auch keinen Fachkräftemangel mehr. Das Ausbildungsangebot wäre sichtbarer und der Weg ins Berufsleben viel einfacher. Wenn Stärken und Schwächen bei Jugendlichen frühzeitig eingeordnet sind, kann dabei geholfen werden, ihnen eine Richtung vorzugeben und das Interesse für bestimmte Berufsbilder zu wecken.

Wie sieht in deinen Augen die Bau- und Immobilienbranche im Jahr 2030 aus?

Viele Themen, die vor uns liegen, sind in Teilen angegangen und umgesetzt. Wir sind jedoch nicht so weit, wie wir es zum heutigen Zeitpunkt und nach Gesetzgebung sein müssten. Ich erhoffe mir, dass wir die Nöte der Branche, vor allem den Mangel an Wohnraum, tiefer analysieren und erkennen. Und das hoffentlich weit vor 2030.

Über
Helko
Wieduwilt

Seit 2015 ist Helko Wieduwilt Geschäftsleitungsmitglied beim ISD Immobilien Service Deutschland GmbH & Co. KG. Mit der Immobilienwirtschaft hatte er sein Leben lang in unterschiedlichsten Facetten zu tun. Von der Selbstständigkeit mit eigenem Handwerksbetrieb, über das Facility Management mit Schwerpunkt gewerbliche Immobilien bis zur Wohnwirtschaft – seine 35-jährige Berufserfahrung und Expertise zahlen heute darauf ein, dass er beim ISD insbesondere die Themen Digitalisierung und Innovationen in der Dienstleistungsbranche vorantreibt.

Über
Immobilien Service Deutschland GmbH
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