Lohnt sich die Investition in Dekarbonisierung?

Geschrieben von
Annika
Steiner
Veröffentlicht am
Sep 12, 2023

Lohnt sich die Investition in Dekarbonisierung?

Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Strategien und Business Plänen der Marktteilnehmer der Immobilienwirtschaft nimmt stetig zu.

Begriffe wie Nachhaltigkeit, ESG-Kriterien und Dekarbonisierung sind mittlerweile weit mehr als bloße Schlagwörter – sie sind zu zentralen Themen der Immobilienbranche geworden.

Im Zentrum der Diskussion steht das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität. Immer mehr Immobilieneigentümer:innen sehen sich hier mit zunehmend wachsenden Herausforderungen konfrontiert. Die EU-Taxonomie als europaweites Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten wurde zuletzt in vielen Teilen erweitert und verschärft. Dies führt in Konsequenz dazu, dass zukünftig viele Unternehmen neuen Offenlegungspflichten über Nachhaltigkeit nachkommen müssen. Noch gibt es jedoch kein konkretes Gesetz, das Immobilieneigentümer zur Dekarbonisierung ihres Bestandes zwingt.

Wettbewerbsvorteile für nachhaltige Immobilien

Immobilieneigentümer:innen haben nach wie vor die Möglichkeit, ihre wenig effizienten Bestände unverändert zu lassen. Bei älteren Wohnungsbeständen mit schlechter energetischer Effizienz und niedrigen Mieten könnte ein Verzicht in jegliche Investitionen kurzfristig finanziell attraktiver erscheinen, jedoch birgt dieser Ansatz mannigfaltige Risiken. Mittelfristig können potenzielle Bewertungsabschläge, verschärfte Gesetzgebungen oder auch konkrete Strafen auf die Immobilieneigentümer zu kommen. Die konkrete Ausprägung drohender Wertverluste lässt sich noch nicht beziffern, jedoch darf davon ausgegangen werden, dass diese im Zeitverlauf tendenziell eher steigen als sinken.

Investitionen in Dekarbonisierung können sich somit als äußerst rentabel erweisen, aber der Erfolg hängt maßgeblich vom Immobilienbestand und der jeweiligen Investitionsstrategie ab.

Eigentümer:innenvon energetisch ineffizienten Beständen stehen nunmehr vor der Herausforderungzu entscheiden, ob Dekarbonisierung für sie sinnvoll ist. Der Umfang und dieKosten solcher Maßnahmen sind oft schwer abzuschätzen, und eineNachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, erweist sich als komplex.

Eine gute Datenqualität ist entscheidend

Die Grundlage für das Aufsetzen einer Nachhaltigkeitsstrategie ist eine vollumfassende Datenqualität mit Details über den Immobilienbestand und dem technischen Zustand einzelner Bauteile.

Ein weiteres Beispiel zeigt: Werden in einer Anlage 100 Fenster erneuert - für 90.000 Euro -, spare ich 6.000 kWh pro Jahr Wärmeenergie. Wird der Stromverbrauch mit Präsenzmeldern in den gemeinschaftlichen Bereichen derselben Anlage gesenkt, spare ich ca. 14.000 kWh pro Jahr – bei Einbaukosten von 7.500 Euro. Die zweite Maßnahme kostet ein Zehntel der ersten, bringt aber die zweieinhalbfache Einsparung.

Die genaue Kenntnis potenzieller nachhaltiger Maßnahmen sowie ihrer Auswirkungen ist essenziell für fundierte Entscheidungen. Der gezielte Einsatz von KI ermöglicht das Verarbeiten und Vernetzen größerer Datenmengen für ein vollumfängliche und ganzheitliche Investitionsentscheidung. Simulationen von energetischen Verbesserungen können hierbei unterstützen, erfordern jedoch Fachwissen und Erfahrung. Unsere Spezialist:innen bei Wüest Partner können hierzu realistische CO₂-Reduktionspfade skizzieren und Eigentümer:innen klare Pläne zur Steigerung der Energieeffizienz vorlegen.

Investitionen in die Dekarbonisierung können profitabel sein und in vielfältiger Art und Weise erfolgen. Ob sich Investitionen lohnen und sich hiermit Gewinne erzielen lassen, hängt von den Maßnahmen im Einzelnen ab. Eine One-Size-Fits-All Lösung gibt es auch hier nicht. Durch die Hinzunahme von Spezialist:innen können Nachhaltigkeitsanforderungen jedoch nicht nur erfüllt, sondern in ein tragfähiges Geschäftsmodell verwandelt werden.

Über
Annika
Steiner

2006 Studium Dipl. Geographie, 2007-2011 BBT GmbH, 2011 bis heute Wüest Partner, Schwerpunkte Research, Bewertung, Daten und Modelle, heute verantwortlich für den Geschäftsbereich Daten & Applikationen, Mitglied gif Kompetenzgruppe Research, ZIA ausschuss Digitalisierung.

Über
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Wüest Partner ist ein innovatives und unabhängiges Dienstleistungsunternehmen in der Immobilienwirtschaft. Seit 1985 schaffen wir mittels Kombination von Expertise, Daten und digitalen Lösungen fundierte Entscheidungsgrundlagen. Mit einem breiten Leistungsangebot verhelfen wir unseren Kund:innen zu neuen Perspektiven und zu einer nachhaltigen Wertschöpfung.

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